Wilhelm-Gefeller-Tagungszentrum

Rückblick auf die Gesundheitswoche 2025

Gesund und nachhaltig zu arbeiten bedeutet, Arbeitsbedingungen so zu gestalten, dass sie langfristig die körperliche und psychische Gesundheit fördern und gleichzeitig Ressourcen schonen. Im Alltag heißt das, achtsam mit den eigenen Kräften umzugehen, Belastungen zu reduzieren, Bewegung und Erholung zu ermöglichen sowie Arbeitsprozesse effizient und umweltbewusst zu gestalten. Genau diesen Fragen gehen wir jedes Jahr im Tagungszentrum Bad Münder nach. Im Rahmen der diesjährigen Gesundheitswoche, die traditionell von der IGBCE BWS gemeinsam mit der IGBCE organisiert wird, konnten wir viele spannende Einblicke gewinnen.

Die Themenwoche widmet sich jedes Jahr der zukunftsfähigen Gestaltung gesunder Arbeitsbedingungen – praxisnah, aktuell und mit dem Blick nach vorn. Mit Impulsen, Diskussionen, Seminaren und Aktivitäten bietet sie eine Plattform für alle, die Arbeitswelten gesünder mitgestalten wollen.

Philipp Martens © IGBCE

Was bei einigen für verwunderte Blicke sorgt, entlockt anderen nur ein wissendes Grinsen: Wenn eine übergroße Erdbeere die Teilnehmer*innen zur Gesundheitswoche begrüßt, ist das für Stammgäste fast schon Routine – schließlich gehören Verkleidungen bei Philipp Martens zum Pflichtprogramm.

Vom 22. bis 27. Juni 2025 lud die Gesundheitswoche im Wilhelm-Gefeller-Tagungszentrum in Bad Münder am Deister alle Teilnehmer*innen dazu ein, verschiedene praxisorientierte Inhalte für die Arbeit vor Ort kennenzulernen und zu vertiefen. Darüber hinaus bot das Tagungszentrum vielfältige Möglichkeiten, unter fachkundiger Anleitung exklusive Entspannungs- und Bewegungskurse sowie neue Sportarten auszuprobieren.

Philipp Martens, Organisator der Themenwoche, berichtet aus erster Hand und mit vielen Eindrücken, wie es zu dieser fruchtigen Begrüßung kam und was die Besucher*innen in dieser besonderen Woche erwartet hat.

Es wurden verschiedene Seminare angeboten, die sich mit unterschiedlichen Aspekten rund um Arbeitssicherheit, Arbeitsschutz und Prävention befassten. Die Seminare waren praxisnah und aktuell und orientierten sich an den Herausforderungen des betrieblichen Alltags. Aber auch die Freizeitaktivitäten durften nicht zu kurz kommen.

Gesundheit am Arbeitsplatz bildet die Grundlage für Leistungsfähigkeit, Motivation und langfristige Zufriedenheit. Nur wer gesund ist, kann sich nachhaltig für andere einsetzen und Veränderungen aktiv mitgestalten. Daher hat Gesundheit in der Arbeitswelt einen hohen Stellenwert – ein Aspekt, den auch Axel Esser, Referent des Seminars „Betriebsklima“, unterstreicht:

© Axel Esser

„Die alten Römer sagten: Mens sana in corpore sano (ein gesunder Geist in einem gesunden Körper). Gesundheit erhalten und Gesundheit fördern ist für mich aktiver Arbeitsschutz.“

Gesundheitsförderung wurde in dieser Woche nicht nur theoretisch vermittelt, sondern war in jeder Ecke spürbar. Genau das macht die Woche für viele so besonders:

„Ich finde die Atmosphäre und dass man von unterschiedlichsten gesundheitsförderlichen Angeboten quasi ‚umzingelt‘ ist, sehr attraktiv. Und dass man ständig Leuten begegnet, die irgendwas davon machen.“ – Axel Esser, Referent des Seminars Betriebsklima

Das Ganze wurde von einem abwechslungsreichen Rahmenprogramm begleitet, das kaum Wünsche offenließ: Von Alpaka-Naturbaden über Kanu- und Mountainbike-Touren sowie einen Golf-Schnupperkurs bis hin zu Wanderungen mit IGBCE-Kolleg*innen und aktivem Rückenfitness-Training war für jeden etwas dabei. Mit über 20 verschiedenen Kursangeboten, die alle gebucht und durchweg positiv bewertet wurden, zeigte sich erneut das große Interesse an einem ganzheitlichen Gesundheitsverständnis.

© iStock.com/Ridofranz

„Die Angebote waren klasse. Von Yoga und Faszientraining über Ernährungsberatung, E-Bike-Tour durch den Deister, Kanu-Tour und Golftraining bis sogar zu Massageangeboten, es war alles dabei.“– Michael Seitz, Teilnehmer am Seminar „Betriebsklima“

Ergänzend zum allgemeinen Rückblick berichtet eine Kollegin aus dem BWS-Team über zwei besondere Höhepunkte. Beim Alpaka-Waldbaden konnten die Teilnehmer*innen gemeinsam mit den sanftmütigen Tieren zur Ruhe kommen und Achtsamkeit einmal ganz anders erleben. Die Kanu-Tour durch Hannover sorgte hingegen für Bewegung, Teamgeist und viele strahlende Gesichter auf dem Wasser. Sie war eine gelungene Abwechslung im Wochenverlauf, die bei vielen noch lange nachwirken dürfte.

Achtsamkeit auf vier Beinen: Alpaka-Waldbaden als besondere Auszeit

„Stell dir mal vor, du bist ein ganz großer, starker Baum …“ So begann das Alpaka-Waldbaden an einem ruhigen Nachmittag in einem Wald in der Nähe vom Tagungszentrum. Mit dieser bildhaften Achtsamkeitsübung wurden die Teilnehmer*innen eingeladen, ihre Wurzeln zu spüren, tief durchzuatmen und sich zu erden. Es war eine Einführung mit leichten Yoga-Elementen, die half, den Kopf freizubekommen und im Moment anzukommen.

Alpakas
© IGBCE

Die ruhige, achtsame Einstimmung war die ideale Vorbereitung für den anschließenden Spaziergang mit den sanftmütigen Alpakas, die wie kaum ein anderes Tier für Gelassenheit und Entschleunigung stehen. Begleitet wurden die Teilnehmer*innen dabei von fünf besonderen Weggefährten: Bruno, Pauli, Ted, Valentino und Herr Nielson. Die Tiere wurden über ruhige Waldwege geführt – und das im wahrsten Sinne des Wortes ganz gemächlich. Denn Alpakas lassen sich nicht hetzen. Wer mit ihnen unterwegs ist, muss sich auf ihr Tempo einlassen. Genau das war der besondere Reiz: entschleunigen, beobachten, wahrnehmen und immer wieder darauf achten, wie es dem Tier an der Seite gerade geht.

Bei der Wanderung kamen die Teilnehmerinnen nicht nur den Tieren nahe, sondern erhielten auch interessante Einblicke in ihr Wesen. Auf der Mitte der Strecke wurde eine Pause eingelegt, in der ein informatives Alpaka-Quiz für Gesprächsstoff sorgte. Die Teilnehmerinnen lernten dabei einige überraschende Fakten über ihre flauschigen Begleiter: So können weibliche Alpakas die Geburt ihres Jungtieres bis zu einem Monat hinauszögern, wenn die Bedingungen nicht stimmen, denn das Neugeborene ist direkt nach der Geburt auf sich allein gestellt. Ein weiteres Detail, das für Heiterkeit sorgte, war, dass Alpakas tatsächlich ein wenig nach Popcorn riechen.

Die Erfahrung, mit diesen Tieren durch den Wald zu gehen, wurde von vielen als besonders wohltuend empfunden. Auch wenn Alpakas keine Kuscheltiere sind und Berührungen lediglich dulden, ohne klassische Zuneigung zu zeigen, war die Nähe zu ihnen ein beruhigendes und bereicherndes Erlebnis. Wer sie führt, richtet den Blick automatisch vom eigenen Alltag weg hin zum Tier, zur Natur und zum Hier und Jetzt. Die Gruppe zeigte sich durchweg zufrieden: Die ruhige Atmosphäre, die tierische Begleitung und das entschleunigte Tempo sorgten für einen nachhaltigen Moment der Erholung mitten im Grünen.

Auch die beiden BWS-Mitarbeiter*innen Rieke Gossler und Kerstin Walzl ließen sich auf das einmalige Erlebnis mit den Alpakas ein.

Stadtführung mal anders: Hannover vom Wasser aus erleben!

Die Kanu-Tour auf der Leine war für einige Teilnehmer*innen ein echtes Highlight der Gesundheitswoche und eine ganz besondere Stadtführung. Mitten im Herzen von Hannover ging es im gemächlichen Tempo aufs Wasser. Vorbei an alten Brücken, kleinen Bootsstegen und dem Leineschloss bot die Strecke durch die Calenberger Neustadt ungewohnte und idyllische Perspektiven auf die Landeshauptstadt.

© IGBCE

Die Route führte bis zur Fährmannsinsel mit ihrer beliebten Strandbar, wo bei Kaffee oder einem kühlen Getränk eine entspannte Pause im Liegestuhl eingelegt werden konnte. Wer sonst nur das Stadtbild vom Bürgersteig aus kannte, erlebte hier Hannover aus einer völlig neuen, entschleunigten Perspektive.

„Persönlich hat mir die dreistündige Paddeltour auf der Leine und der Ihme super gefallen. Anstrengend, aber richtig gut“, erzählt der Referent Axel Esser.

Michael Seitz berichtet außerdem von der E-Bike-Tour: „Wir hatten zwei erfahrene Guides, die uns rasant durch die Deister-Trailwege führten. Ein toller, aufregender Nachmittag und eine gute Truppe.“

Die Gesundheitswoche 2025 in Bad Münder war geprägt von einer besonders herzlichen und solidarischen Atmosphäre. Dieser Geist zog sich durch die gesamte Woche, sei es in den Seminaren, beim Austausch in den Pausen oder während der gemeinsamen Aktivitäten. Gerade der offene Dialog zwischen „Stammgästen” und neuen Besucher*innen machte die Woche für alle wertvoll.

Für die meisten war es eine rundum gelungene Veranstaltung, sowohl für die Teilnehmer*innen als auch für die Referent*innen fachlich inspirierend, persönlich bereichernd und voller schöner gemeinsamer Erlebnisse – von der Erdbeerbegrüßung über die gemütlichen Waldspaziergänge bis zur entspannten Kanu-Tour durch Hannover. Und das war noch nicht alles: Auch Angebote wie der Golf-Schnupperkurs, gemeinsame Joggingrunden oder die Mountainbike-Touren sorgten für Abwechslung, Bewegung und gute Laune.

„Es macht mir besonders viel Freude, wenn sich Teilnehmer*innen auf etwas einlassen, das sie überhaupt nicht kennen oder wo sie sogar gewisse Vorurteile haben – und hinterher davon ganz angetan sind. Und das kam in meinem Seminar öfter vor.“ – Axel Esser, Referent

Nicht nur fachlich, auch persönlich haben viele etwas aus der Woche mitgenommen, sowohl die Besucher*innen als auch die Referent*innen:

„Ich merke, dass ich zu Hause eine neue Yogamatte brauche.“ – Axel Esser, Referent

„Ich würde sofort wieder an der Gesundheitswoche teilnehmen, es hatte etwas von Sporthotel, obwohl natürlich die Lerninhalte der Seminare im Vordergrund standen. Hier noch mal ein dickes Lob an das ganze Team vom Tagungszentrum: Es hat an nichts gefehlt, das Essen war Oberklasse, Philipp hat seine Sache mit Herzblut gemacht und unser Seminarreferent Axel hat die Lerninhalte super rübergebracht. Vielen Dank an alle, ich komme sehr, sehr gerne wieder.“ – Michael Seitz, Teilnehmer am Seminar Betriebsklima

© IGBCE

„Die Gesundheitswoche war ein voller Erfolg. Ich freue mich schon auf das, was wir nächstes Jahr auf die Beine stellen werden“, zog Philipp Martens, der Organisator der Woche, Bilanz.

Und auch der Referent Axel Esser freut sich bereits aufs nächste Jahr: „Schlechtes Betriebsklima ist zunächst einmal ein betriebspolitisches Thema, das interne Missstände oder Versäumnisse deutlich macht. Gutes Betriebsklima ist ohne Zweifel aber ein wichtiger Faktor für die psychische Gesundheit und erhöht definitiv die Motivation und auch die Resilienz der Beschäftigten.“

Wir freuen uns schon jetzt auf ein Wiedersehen im Zeichen von Gesundheit, Gemeinschaft und Weiterbildung.

Kristin Kühn, Erschienen in Ausgabe 6 vom Navigator am 18.08.2025
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