Betriebsratswahlen

Betriebsratswahlen 2026

Suchen, finden, wählen!

Kandidat*innen für die Betriebsratswahl 2026

Ihr seid eine gute Wahl. Ihr bringt euch ein und vertretet die Rechte und fundierte Meinungen für eure Kolleg*innen, für euch und im Sinne des Unternehmens, in dem ihr arbeitet. Klar ist: Nach wie vor sind Betriebe mit Betriebsrat auf Dauer erfolgreicher als Mitbewerber ohne die rechtlich verankerte Mitbestimmung. Eure Betriebsratsarbeit ist wichtig und ausschlaggebend. Also stellt euch auf für die kommenden Betriebsratswahlen. Findet Kolleg*innen, die für oder mit euch die Rechte der Belegschaft wahren, durchsetzen und entwickeln. Auf eine gute Wahl von März bis Mai 2026!

Rund 25.000 Betriebsräte sind in der IGBCE organisiert. Minimum ein Drittel davon wird bei der kommenden Betriebsratswahl im Frühjahr neu gewählt werden müssen. Schon allein aufgrund der Demografie und des ruhestandsbedingten Ausscheidens aus den Betrieben werden uns leider einige Kolleg*innen in der nächsten Legislaturperiode nicht mehr zur Verfügung stehen. Ihre gute Arbeit gilt es stringent und wirkungsvoll fortzuführen.

Wie das funktioniert, was beachtet werden muss und wie man sich bestmöglich in den einzelnen Bereichen positioniert, das vermitteln wir den Kolleg*innen gerne vor Ort und in den BWS-Weiterbildungszentren sowie in den Kombi-Webinaren. Befürchtungen, den Aufgaben des Betriebsrats nicht gewachsen zu sein, sind unnötig. Klar, Erfahrungen sammelt man nicht von heute auf morgen, wer sich aber engagiert, braucht sich nicht zu fürchten. Wir statten jedes neu gewählte Betriebsratsmitglied mit dem notwendigen Fachwissen und Know-how aus. Zudem können sich Neuanwärter*innen an den routinierten Abläufen in den Betriebsräten orientieren.

Wer käme für die Betriebsratswahlen infrage?

Gute Frage. Um sie zu klären, führt der Weg in die Betriebe selbst – und das am besten nicht nur ausschließlich über eine digitale Kontaktaufnahme, sondern über die persönliche Ansprache. Vorher wäre es sinnvoll, in die einzelnen Unternehmensbereiche reinzuhören.

Hat sich eine Mitarbeiter*in mal in einer entsprechenden Sache näher erkundigt oder hatte ein Problem? Hat er*sie sich bei der Lösung eingebracht oder Interesse signalisiert, dies zu tun? An wen wenden sich Kolleg*innen in den Abteilungen, wenn sie etwas ärgert? Wer hat in der Regel ein offenes Ohr, zeigt Verständnis und ist hilfsbereit?

Diese Personen zu identifizieren, bringt einen auf der Suche nach einem neu zu wählenden Betriebsratsmitglied oft einen entscheidenden Schritt weiter. Ein Tipp noch: Es sind nicht immer nur die „Lauten“, die sich gerade machen können und auch wollen. Die Rechte von Belegschaften lassen sich auch mit leisen Tönen wahren und effektiv durchsetzen. Wer die Botschaft als Betriebsrät*in letztendlich sendet, ist, was den Typ betrifft, sekundär.

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Portrait Stefan Soltmann © Stefan Soltmann Privat

Stefan Soltmann, Leiter der Abteilung Betriebspolitik bei der IGBCE, ist ein anderer Punkt wichtig: „Wir als IGBCE wünschen uns im Idealfall, dass in den Gremien die Vielfalt der Arbeitnehmerschaft abgebildet ist: ältere und jüngere Arbeitnehmer*innen, Frauen, Männer, Diverse, einfach ein großer Durchschnitt der Belegschaft. Die vorhandene Diversität sollte sich im Betriebsrat widerspiegeln. Denn der steht schließlich für die Rechte aller Mitarbeiter*innen ein.“ Betriebsratsarbeit ist eben gelebte Demokratie in den Unternehmen.

Betriebsratswahlen: Betriebsratsarbeit ist gelebte Demokratie

Daher ist sie so wichtig und, ja, nicht so nebenher gemacht. Auch das ist ein Punkt, den man potenziellen Betriebsratsmitgliedern klar kommunizieren sollte, ohne sie zu verprellen. „Das ist keine Urlaubsreise“, gibt Stefan Soltmann zu bedenken, „sondern ein Schritt, der Haltung erfordert. Betriebsratsmitglied zu sein, ist zudem oftmals mit zusätzlichem Aufwand verbunden, und es wird immer Leute um einen herum geben, die alles besser wissen. Das ist wie bei der Deutschen Nationalmannschaft. Da ist auch jeder zweite Zuschauer ein besserer Trainer, wenn es mal nicht so läuft“, schmunzelt Soltmann und wird sofort wieder ernst.

„In Deutschland arbeiten nach wie vor die meisten Arbeitnehmer*innen ohne einen Betriebsrat, obwohl dieses Recht besteht und von einer Betriebsratsarbeit alle profitieren könnten. Bei uns in der IGBCE sind rund 3.000 Betriebe organisiert. Das ist gut, aber es könnten mehr sein und es dürfen auf keinen Fall weniger werden. Wir brauchen neue Betriebsrät*innen. Die werden für ihre Arbeit freigestellt. Es entstehen keine Nachteile bei ihrer Entlohnung und für Betriebsratsmitglieder besteht Kündigungsschutz.“

Es lohnt sich auf jeden Fall

Die Richtung ist klar. Je mehr Arbeitnehmer*innen in Deutschlands zweitgrößter Industriegewerkschaft, der IGBCE, organisiert sind, umso höher die Durchschlagskraft der Betriebsräte. Ergo braucht es Kandidat*innen, die diese Rolle einnehmen – und das bestenfalls für einen längeren Zeitraum.

Die zukünftigen Betriebsrät*innen ausfindig zu machen und für die Arbeit zu interessieren und zu begeistern, klappt in den Betrieben selbst. Die Kandidaturen gilt es dann entsprechend vor der Wahl in den Belegschaften wirksam zu verbreiten und Fragen zur eigenen Person klar zu beantworten. Schließlich wollen die Mitarbeiter*innen wissen, wer sie im Fall der Fälle vertritt. Es geht darum, Haltung zu zeigen, Solidarität zu vermitteln und Rechte zu wahren.

Auch dazu bietet die BWS kompetenzfördernde Bildungsangebote für angehende Betriebsräte. In den Betrieben vor Ort lädt die IGBCE die Belegschaft zusätzlich zu Info-Veranstaltungen ein, um Bedenken und Hürden abzubauen und Interessierte zum Mitmachen zu motivieren. Eines ist klar, so Stefan Soltmann: „Es lohnt sich auf jeden Fall.“

Lothar Wirtz, Erschienen in Ausgabe 6 vom Navigator am 18.08.2025
Titelbild: © iStock.com/PeopleImages